Live aus dem Bundestag: Anhörung von Experten zu den Chancen und Risken von CETA
Berlin, 12. Oktober 2022. Im Bundestag fand eine ausgiebige Anhörung zum Thema CETA (Comprehensive Economic and Trade Agreement) zwischen der Europäischen Union und Kanada statt. Als Zuschauer live vor Ort konnte Kilian Hein erleben, welch unterschiedliche Perspektiven die verschiedenen Experten darstellten.
Eine durchaus interessante Facette des Abkommens ist in jedem Fall, dass es im Vergleich zu allen bisher angedachten Freihandelsabkommen (wie zum Beispiel das Abkommen TTIP mit den USA unter Barack Obama) deutlich mehr die Bedenken von europäischer Seite behandelt. Nach Aussage verschiedener Sachverständiger ist in der aktuellen Fassung deutlich zu sehen, dass die Bedenken der Vergangenheit ernst genommen wurden und größtenteils nur geringe Risiken enthalten blieben. Natürlich gab es auch weiterhin kritische Stimmen, aber eben diese tragen ja dazu bei, dass Inhalte solcher Abkommen immer feiner justiert werden. Man darf auch nicht vergessen, dass potentielle Risiken auf verschiedene Weise stets für beide Vertragspartner bestehen.
Letztendlich könnte CETA als Vorlage für zukünftige Abkommen, wie zum Beispiel mit den USA, dienen. Mit einer soliden Schablone und den zu erhoffenden guten Erfahrungen könnte die EU damit in Zukunft eine aktiv gestaltende Rolle in Sachen Handelspolitik ausbauen. CETA scheint somit solide, wenn man bedenkt, dass ein „perfektes“ Abkommen nicht aus dem Stegreif geboren werden kann. Hierzu benötigt man Erfahrungswerte und zukünftige Kritikfähigkeit.